Einleitung: Unter den verschiedenen Rehabilitationsansätzen bei der Parkinson-Krankheit gibt es widersprüchliche Belege über die Auswirkungen der Vibrationsstimulation und ihre Fähigkeit, die zentrale Ausarbeitung propriozeptiver Reize zu modulieren. Die Hypothese ist, dass die vibrationsinduzierte sensorische Störung (durch Ganzkörpervibration [WBV] oder lokalisierte Vibration) die motorische Reaktion bei komplexen Aufgaben wie Haltungskontrolle und Gang beeinflussen kann. Das Ziel dieser Überprüfung bestand daher darin, die Wirkung verschiedener Modalitäten der Vibrationsstimulationsbehandlung auf das Gleichgewicht, Gangzeichen und -symptome sowie die Lebensqualität bei Patienten mit Parkinson-Krankheit zu bewerten.
Evidenzerfassung: Von den anfänglichen 1249 Datensätzen wurden 10 einbezogen, in denen Ganzkörpervibrationen (WBV) oder lokalisierte Vibrationen mit konventioneller Physiotherapie verglichen wurden (d. h. randomisierte kontrollierte Studien, Crossover-Studien und quasi-experimentelle Studien). Schließlich wurden fünf Arbeiten zu WBV in die quantitative Synthese (Metaanalyse) einbezogen, während für drei Studien zu lokalisierten Schwingungen eine qualitative Synthese durchgeführt wurde. Zwei unabhängige Gutachter wählten potenziell relevante Studien anhand der Einschlusskriterien aus, extrahierten Daten und bewerteten die methodische Qualität.
Evidenzsynthese: Es wurde eine Metaanalyse von fünf Studien zur WBV-Behandlung durchgeführt, deren Wirkung hinsichtlich der Gangverbesserung deutlich besser war als die der Standardbehandlung (gemessen mit dem Timed Up and Go-Test und dem Stand-Geh-Sitz-Test: standardisierte mittlere Differenz = - 0,51; 95 %-KI = -1,00 bis -0,01). Im Gegensatz dazu war der WBV bei allen anderen Endpunkten nicht signifikant besser als bei der Standardbehandlung. Aufgrund der hohen Heterogenität war es nicht möglich, eine quantitative Metaanalyse zu Studien zu lokalisierten Vibrationen durchzuführen.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse der Überprüfung zeigen, dass WBV die Gangleistung bei Patienten mit Parkinson-Krankheit verbessern kann.